23. Januar 2020
Das FIZ Karlsruhe startet zusammen mit Forschungspartnern des Leibniz-Forschungsverbunds Nanosicherheit das Projekt NanoS-QM. Ziel ist es, Qualitätsstandards für Forschungsdaten im Bereich der Nanosicherheit zu entwickeln. Diese Qualitätsstandards schaffen die Grundlagen für eine verbesserte Risikobewertung und damit sichere Anwendung von Nanopartikeln.
Nanopartikel finden sich heutzutage in nahezu allen Arbeits- und Lebensbereichen. Beispielsweise machen sie Touchscreens leitfähig, erhöhen die Speicherfähigkeit von Batterien, verbessern die Verträglichkeit von Medikamenten und machen Bauteile leichter und stabiler. Durch die verstärkte Nutzung kommen immer mehr Menschen mit ihnen in Berührung.
Dr. Roel Schins, Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung (IUF): „Mit 1 bis 100 Nanometer haben Nanopartikel ähnliche Größen wie manche Viren oder medizinische Wirkstoffmoleküle. Deshalb müssen wir wichtigen Fragen nachgehen: Welchen Einfluss haben Nanopartikel auf die Reaktionen in menschlichen Zellen? Welche Eigenschaften müssen sie aufweisen, um sicher zu sein? Und wie gelingt es am besten, die wissenschaftlichen Daten dazu nutzbar und vergleichbar zu machen?“
Um sichere Nanopartikel herzustellen und ihre Wirkung zu verstehen müssen also Forschende unterschiedlichster Wissenschaftsbereiche eng zusammenarbeiten. Daher werden fünf Forschungsinstitute an konkreten wissenschaftlichen Fragestellungen untersuchen, ob und wie sie ihre Daten besser austauschen und nutzen können: das FIZ Karlsruhe als Koordinatorin des Verbundprojekts, das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo), das Leibniz Institut für Werkstofforientierte Technologien ndash; IWT, das Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung an der Heinrich-Heine-Universität (IUF) sowie das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien.
Prof. Eduard Arzt, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des INM: „Die Ergebnisse von NanoS-QM sollen zu einer Standardisierung von Vorgehensweisen, Beschreibungen und Qualitätskriterien in der Sicherheitsforschung beitragen“. Projektkoordinator Matthias Razum, Leiter des Teilbereichs e-Research bei FIZ Karlsruhe, bekräftigt deren Zielsetzung: „Forschungsdaten sollen in Zukunft besser nachvollziehbar und nachnutzbar sein und gleichzeitig hinreichend verlässlich für regulatorische Prozesse werden.“