„Stickoxide, Feinstaub, Glyphosat: Wie kommen Grenzwerte zustande?“… zu diesem Thema informierte Christoph van Thriel vom IfADo ndash; Leibniz-Institut für Arbeitsforschung am 4. Juni im Bundestag.
Grenzwerte für Chemikalien, Stoffgemische und neue Materialien (Nanotechnologie) sind wichtig für gesunde und sichere Arbeitsplätze. Auch Verbraucher profitieren von Grenz- und Richtwerten, die auf wissenschaftlichen Studien beruhen. Da wir täglich zahlreichen unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind, auf die wir individuell anders reagieren, werden viele wissenschaftliche Studien durchgeführt und die Effekte auf unterschiedlichen Ebenen – von der Zelle bis hin zum Menschen – analysiert. So werden die möglichen Auswirkungen der Substanzen mit unterschiedlichen Methoden erfasst. Wissenschaftlich abgeleitete Grenzwerte basieren immer auf der detaillierten Kenntnis der toxikologischen Mechanismen im Organismus die zu einer Erkrankung führen können. Trotzdem ist es schwierig beispielsweise eine Erhöhung der Krebsrate in der Bevölkerung zu ermitteln, da die Ursache der Erkrankung im Nachhinein oft nicht eindeutig geklärt werden kann. „Um kleine Effekte von einem großen Hintergrund zu trennen nutzen wir aufwendige statistische Methoden. So können wir den Einfluss einzelner Faktoren, z.B. der Feinstaubbelastung, auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung abschätzen.“, erklärt Christoph van Thriel.
Zusätzlich wird immer zwischen einem möglichen Schaden für die Gesundheit und dem Nutzen einer Substanz oder Technologie, bei der potentiell gefährliche Stoffe entstehen können, für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft abgewogen. Daher ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik in der Regulation von Grenzwerten besonders wichtig.